Geschätzte Neidlingerinnen und Neidlinger,
ich wende mich mit diesem Brief an Sie, da es mir ein Anliegen ist, Ihnen die Hintergründe über die aktuelle Thematik „Flohmarkt der SPÖ-Neidling“ zu schildern. In den letzten Tagen wurde ich von vielen Seiten angesprochen, warum ich als Bürgermeisterin den alljährlichen Flohmarkt der SPÖ Neidling verbieten würde – vorweg kann ich Ihnen versichern, dass die Abhaltung des Flohmarktes keineswegs verboten wurde. Mein Ziel ist es nun mit Klarheit und Transparenz etwas Wahrheit, in dieses Vorwahlkampfgetöse zu bringen:
Der Flohmarkt der SPÖ Neidling wurde meinerseits weder abgesagt noch verboten! Es wurde - nach Bekanntwerden der Veranstaltung in der SPÖ-Aktuell-Parteizeitung Ende Juli - in mündlicher Form, sowie Anfang August auch in schriftlicher Form darauf hingewiesen, dass Veranstaltung einer politischen Organisation in Gemeindegebäuden nicht abgehalten werden können. Da sich das Feuerwehrhaus der FF-Neidling in Gemeindebesitz befindet, wurde der SPÖ Neidling nachweislich kundgetan, dass es leider nicht möglich ist, ihren Flohmarkt in einem Gemeindegebäude abzuhalten
Da ich erst durch die Veröffentlichung in der SPÖ-Parteizeitung von dieser Veranstaltung erfahren habe, wurde ich der Möglichkeit beraubt, die Angelegenheit vorab zu besprechen und abklären zu können - warum dies so geschehen ist und nicht mit mir persönlich gesprochen wurde, kann ich leider nicht beurteilen.
Wahrscheinlich werden sich nun einige von Ihnen fragen, warum denn diese Veranstaltung nicht in unserem Feuerwehrhaus stattfinden soll. Diese Frage ist verständlich, da solch eine Angelegenheit bis jetzt noch nie in Neidling zur Diskussion stand, da sich alle Fraktionen an ein „ungeschriebenes Gesetz“ gehalten haben, dass politische Organisationen in öffentlichen Gebäuden und vor allem in einem Feuerwehrhaus keine parteipolitischen Veranstaltungen abhalten. Diesen Umstand kann man natürlich kritisch hinterfragen - doch gerade solche Abkommen sichern ein gutes Zusammenwirken in einer Gemeinde und in unserer Gemeinschaft.
Ich bin sehr stolz auf die Gemeinschaft unserer Feuerwehr, die Jahr für Jahr großartige Arbeit leistet – deshalb ist es mir auch so wichtig, dass keine Parteipolitik, egal von welcher Seite, in diese Gemeinschaft überschwappt.
Da ich in den vergangenen Monaten mit solch einer Situation noch nicht konfrontiert war, habe ich mich auch bei meinen Bürgermeisterkolleginnen und -kollegen erkundigt, wie in anderen Gemeinden dies gehandhabt wird. Auch hier war diese Linie klar sichtbar.
Ich sehe es als Bürgermeisterin auch in meiner Verantwortung die Einhaltung unserer Werte in Neidling zu bewahren und somit das Zusammenleben in unserer Gemeinde für alle Neidlingerinnen und Neidlinger positiv zu beeinflussen. Miteinander statt Gegeneinander ist mein Leitsatz und ich hoffe, Sie verstehen nun meine Intention und auch meine Reaktion auf die angekündigte Veranstaltung der SPÖ Neidling.
Ihre Bürgermeisterin
Barbara Egerer-Höld